Page 20 - HEIGA Katalog 2020
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HEIGA – Kathodischer Korrosionsschutz des HEIGA-Boilers
mit der elektronischen Doppelschutzanode
Faraday hat im Jahre 1834 den quantitativen Zusammenhang zwischen Korrosionsabtrag
und elektrischem Strom entdeckt. Er fand damit die wissenschaftliche Grundlage der
Elektrolyse und auch des kathodischen Korrosionsschutzes. E.G. Cumberland hat dann
1911 den eigentlichen kathodischen Innen-Schutz für Behälter erfunden und patentieren
lassen. Der kathodische Korrosionsschutz ist also seit bald 100 Jahren bekannt. HEIGA
setzt den kathodischen Korrosionsschutz seit 1980 ein. Anfänglich mit Magnesium-Opfer-
Anoden, seit 1995 mit der elektronischen Doppelschutzanode aus Titan mit Iridium-
Mischoxid-Beschichtung, weil von diesen Anoden eine Lebensdauer bis zu 30 Jahre zu
erwarten ist.
Funktion des kathodischen Korrosionsschutzes
Die zur Verwendung kommenden Elektroden werden so montiert, dass sie gegenüber der
Behälterwand isoliert sind. Der positive Pol der Gleichstromquelle wird an die Elektroden
angeschlossen. Generell wird in der Elektrolyse der positive Pol als Anode bezeichnet. Der
negative Pol wird mit dem Behälter verbunden. Dadurch wird dieser zur Kathode. Abhängig
vom Anodenmaterial, vom Elektrolyt (in unserem Falle Wasser), vom Kathodenmaterial und
anderen Faktoren variieren die angelegten Gleichrichterspannungen und Ströme. Sie sind
jedoch immer im Niederspannungsbereich und für den Menschen ungefährlich. Dabei fliesst
im Elektrolyt ein Gleichstrom von den Anoden an die Behälterinnenwandung (Kathode), der
dem aus diesen Metalloberflächen austretenden Korrosionsstrom entgegengerichtet ist und
ihn kompensiert. Dadurch können sich keine unedleren Teilchen im Metallgefüge des zu
schützenden Behälters mehr herauslösen. Auch sie werden zu Kathoden.
Diese unmittelbare Wirkung des kathodischen Schutzstroms wird durch die Bildung einer
Kalkschutzschicht an der Kathodenoberfläche unterstützt. Im sauerstoffhaltigen Trinkwasser
laufen nämlich in Abhängigkeit von der Wasserzusammensetzung und den Elektrolyse-
Stromdichten an den kathodisch polarisierten Behälterinnenwandungen und anderen
metallisch mit diesen verbundenen Teilen vorwiegend zwei Einzelelektroden-Reaktionen
ab:
Kathodische Reduktion im Wasser gelösten Sauerstoffes:
-
O 2 + 2 H 2O + 4e => 4 OH
Kathodische Reduktion des Wassers selbst:
- -
2 H 2O + 2 e --> 2 OH + H 2
Beide Elektroden-Reaktionen liefern Hydroxil-Ionen, die den pH-Wert des Wassers in
unmittelbarer Nähe der kathodisch polarisierten Metalloberfläche, in der so genannten
Diffusionsgrenzschicht, erhöhen (alkalisieren). Dadurch wird eine kathodische Wandalkalität
ausgebildet. (Eine messbare pH-Wert-Erhöhung des Wassers tritt dabei jedoch nicht auf)
Die kathodische Wandalkalisierung führt in der Diffusionsgrenzschicht zur Verschiebung
des Kalk-Kohlensäure -Gleichgewichtes und damit zur Ausfällung von Calcium-Carbonat.
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